Amphibienschutz

Aufbau und Betreuung eines Amphibien-Leitzaunes

Seit der Gründung unserer NABU-Gruppe 1984 befassen wir uns mit dem Schutz von Amphibien, indem wir an verschiedenen Orten bis heute Laichgewässer anlegen und erhalten.

Seit 2006 schützen wir Amphibien auch auf dem Weg zu ihren Laichgewässern. Zunächst sammelten wir in Höhe unseres Betreuungsgebietes Beverdamm die Tiere in Eimern und trugen sie über die viel befahrene Straße.

 

Amphibien, in unserem Gebiet Grasfrösche, Erdkröten und Molche, wandern im Frühjahr in großer Zahl von ihren Überwinterungsorten zu ihren Laichgewässern. Müssen sie dabei Straßen überqueren, laufen sie Gefahr durch den Luftdruck vorbeifahrender Autos oder durch Überfahren getötet zu werden.

 

Da mittlerweile  im Bereich Beverdamm Amphibienzäune und Tunnel fest installiert wurden, konzentrieren wir uns seit 2011 auf die Amphibien-Wanderstrecke an der Pinneberger Landstraße in Barmstedt. Dort wandern jedes Jahr bis zu 3000 Amphibien vom Wald zu einem Teich auf Privatgelände.

 

Eine Amphibien-Arbeitsgruppe, geleitet und ins Leben gerufen von Katja Erber, betreut die gesamte Aktion.

Ende Februar/Anfang März bauen Mitglieder der Gruppe einen mobilen Amphibien-Leitzaun auf, den die Tiere nicht überwinden können. Ungefähr alle 10 Meter wird ein Eimer dicht am Zaun eingegraben. In diese Eimer fallen die Amphibien, wenn sie am Zaun entlang wandern, um ein Ende des Hindernisses zu finden.

Am Schluss der Aktion wird jeder Eimer mit einem Stock versehen, damit sich Käfer oder Nagetiere wieder aus dem Eimer befreien könnten. Und jeder Eimer erhält für die spätere Daten-Erfassung eine Nummer.

 

Jeden Abend, ab Dämmerung und jeden Morgen, ungefähr ab Sonnenaufgang werden in den nächsten Wochen die Eimer kontrolliert. Dabei wechseln sich die Aktiven der Amphibien-Arbeitsgruppe ab.

 

Die Temperatur und die Wetterlage werden zuerst in eine Zählliste eingetragen. Anschließend wird für jeden Eimer die Art, die Anzahl, das Geschlecht der Amphibien notiert. Die notierten Tiere werden anschließend mit der Hand in einen Transporteimer gesetzt, über die Straße getragen und auf der anderen Straßenseite vorsichtig am Teichgrundstück abgesetzt. Den Weg zum Gewässer finden die Frösche, Kröten und Molche unter dem Zaun hindurch alleine.


Die erfassten Daten werden an ein Mitglied weitergeleitet, das die Daten in eine Statistik einfließen lässt.

 

Die Wanderung zum Laichgewässer findet innerhalb eines kurzen Zeitraumes statt, und der Anfang der Wanderung beginnt, sobald es wärmer wird. Gib es dann noch leichten Nieselregen, sind die Bedingungen perfekt.

 

Sensibilisiert durch unsere jährliche Aktion sammeln mittlerweile Anwohner an verschiedenen Orten in und um Barmstedt in den Abendsunden Amphibien und bringen sie sicher über Straßen.

 

Die Rückwanderung erfolgt nicht so kontinuierlich in einem begrenzten Zeitraum. Aus diesem Grund werden temporäre Amphibien-Zäune grundsätzlich nach einigen Wochen wieder abgebaut, sobald bei guten Wanderbedingungen keine Amphibien mehr in den Eimern gefunden werden.

Monika Lohmann