Feuchtwiesenpflege

Erhalt charakteristischer Arten im Tier- und Pflanzenreich

Seit 1984 ist der NABU Barmstedt als Pächter und Betreuer einer der bedeutendsten Nasswiesen im Kreis Pinneberg tätig. Mit dem Eigentümer, dem Forstamt Rantzau, arbeiten wir eng zusammen. Es handelt sich bei dieser Fläche um ein wertvolles Biotop, in dem neben zahlreichen anderen Blütenpflanzen Sumpfdotterblume, Kuckuckslichtnelke und Breitblättriges Knabenkraut zu finden sind, das hier wohl den größten Bestand im Kreis Pinneberg aufweist.

 

Bei der Fläche handele es sich um eine seggen- und binsenreiche Nasswiese, so Hans-Jürgen Raddatz, unser Stellvertretender Vorsitzender und Koordinator der Mähaktion. Diese Pflegemaßnahmen sind wichtig, damit die dominanten Pflanzen nicht überhand nehmen. So können seltene frühblühende Arten und die hier vorhandene Vielfalt an Blütenpflanzen erhalten werden. Selbstverständlich ist die Fläche auch als ein wertvoller Lebensraum vieler Tierarten anzusehen, die auf diesen speziellen Biotoptyp angewiesen sind. Da die Mahd relativ langsam vonstattengeht, können Tiere in die angrenzende Hochstaudenflur ausweichen, um später von dort aus die gemähte Fläche wieder zu besiedeln. 

 

Beispiel einer Mahd im Herbst 2005:

Nachdem am Morgen die ca. 1,5 ha große Fläche von Mitgliedern des NABU Barmstedt und Pinneberg gemäht wurde, kamen am Nachmittag viele fleißige Helfer, auch Mitglieder der Gruppen Elmshorn, Wedel und Kisdorfer Wohld, um das Mähgut aus der Fläche zu tragen. Insgesamt waren dreißig Personen an der Aktion beteiligt. Hans Hoyer aus Heede übernahm mit seinem Traktor einen großen Teil des Mähguttransportes. So war die Arbeit am späten Nachmittag erledigt. Bei sonnigem Herbstwetter kam auch der gemütliche Teil bei einer großen Kaffeepause nicht zu kurz, brachten doch einige Helfer selbst gemachten Kuchen mit.

 

Die Fläche wurde in den letzten Jahren wegen des großen Arbeitsaufwandes von Rindern beweidet.


Auf zwei weiteren Feuchtwiesen in der Nähe Barmstedts machen wir seit einigen Jahren  jährlich eine Teilmahd der Standorte des Breitblättrigen Knabenkrautes. Im Herbst wird wie früher geheut (Das Mähgut bleibt zum Trocknen liegen, wird gewendet und nach der vollständigen Trocknung abtransportiert.) Der Rest der Fläche wird im Herbst von einem Landwirt mit Maschineneinsatz gemäht, bzw. hat sich zu einer Hochstaudenflur entwickelt.

 

Ein Mal im Jahr wird der Bestand des Breitblättrigen Knabenkrautes erfasst. Die Anzahl an Orchideen hat auf der der einen Teilmahd-Fläche bereits deutlich zugenommen.

Monika Lohmann

Übersicht Projekte