Was fleucht und greunt im Moor

Bestandsaufnahme der Vögel, Amphibien, Reptilien und Pflanzen im Klein Offenseth - Bokelsesser Moor

Die seit 1985 durchgeführten Vogelbestandsaufnahmen haben bis 2017 76 Arten ergeben, die nachweislich im FFH-Gebiet gebrütet haben oder zumindest unter Brutverdacht standen.

Die folgende Aufzählung ist unvollständig. Die allgemein noch häufigen Vogelarten der Gewässer, Knicks und Wälder sind hier nicht berücksichtigt (die sehr häufigen und zugleich moortypischen Arten sind mit + gekennzeichnet):

 

Vögel

 

Gänse und Enten:

Kanadagans

Graugans

Krickente

Reiherente

 

Greifvögel:

Mäusebussard (4-7 Paare)

Turmfalke

Habicht (1 Bp)

Sperber (1 Bp)

Rotmilan (sporadisch)

Wiesenweihe (2011)

 

Hühnervögel:

Fasan

Wachtel

 

Kranichvögel und Rallen:

Wachtelkönig

Kranich (zwischen 2006-2017 1-4 Paare, 2017 3 Brutpaare)

 

Regenpfeiferartige/Schnepfen und Wasserläufer:

Kiebitz

Waldschnepfe

Bekassine

Großer Brachvogel

Waldwasserläufer

 

Eulen:

Uhu (unregelmäßig)

 

Spechte:

Buntspecht

Kleinspecht (selten)

Grünspecht (seit 2010)

 

Singvögel der Knicks und Birkenmoorlandschaft:

Baumpieper (+)

Pirol (bis zu 4 Brutpaare)

Gelbspötter

Gartengrasmücke

Dorngrasmücke (+)

Fitis (+, häufigste Vogelart im Moorbirkenwald)

Grauschnäpper

Gartenrotschwanz (im Gegensatz zu sonstigen Wäldern nicht selten)

Misteldrossel

Sumpfmeise

Weidenmeise

Schwanzmeise (Bestand zunehmend)

Dompfaff

Kernbeißer (unregelmäßig)

Stieglitz

Goldammer

 

Wiesenvögel und Vögel des Brachlandes:

Feldlerche (noch verbreitet)

Wiesenpieper (verbreitet)

Bachstelze

Neuntöter (jährlich zwischen 7-15 Brutpaare)

Feldschwirl (Bestand zunehmend auf Brachflächen)

Sumpfrohrsänger

Teichrohrsänger

Braunkehlchen (selten)

Blaukehlchen (erstmals 2011 nachgewiesen)

Schwarzkehlchen (seit ca. 12 Jahren vorkommend, aktuell ca. 12 Brutpaare)

Rohrammer (Bestand steigend)

Neuntöter (Foto: M. Lohmann)
Neuntöter (Foto: M. Lohmann)
Schwarzkehlchen (Foto: M. Lohmann)
Schwarzkehlchen (Foto: M. Lohmann)

Wintervögel, Nahrungsgäste und regelmäßige Durchzügler:

Als Besonderheiten sind im Winter ein Schlafplatz von bis zu 10 Kornweihen auf einer NABU-Fläche sowie regelmäßige Vorkommen der Sumpfohreule und des Raubwürgers zu erwähnen.

Im Sommer sind regelmäßig größere Ansammlungen von Graureihern und Weißstörchen zu beobachten. Viele Greifvögel wie der Wespenbussard, der Baumfalke oder die Rohrweihe jagen über den ausgedehnten Wiesenflächen.

Als traditionelle Frühjahrs- und Herbstdurchzügler sind Wacholder- und Rotdrosseln sowie Schafstelzen und Steinschmätzer zu nennen.

 

Amphibien und Reptilien

 

Ringelnatter, Kreuzotter, Blindschleiche, Mooreidechse, Erdkröte, Grasfrosch, Moorfrosch, Teichfrosch

 

Pflanzen

 

Moortypische Pflanzen auf den renaturierten und vernässten Moorparzellen:

Mittlerer - und Rundblättriger Sonnentau

Weißes Schnabelried

Moosbeere

Rosmarinheide

Glockenheide

Besenheide

Schmalblättriges - und Scheidiges Wollgras

Eine Besonderheit sind die inselartigen Bestände des Sprossenden Bärlapps.

Darüber hinaus ermittelte der Biologe Ingo Jürgens 1998 10 Torfmoosarten im Moorgebiet.

Rundblättriger Sonnentau  (Foto: M. Lohmann)
Rundblättriger Sonnentau (Foto: M. Lohmann)
Sprossender Bärlapp  (Foto: M. Lohmann)
Sprossender Bärlapp (Foto: M. Lohmann)

 Auf vernässter Moorparzelle mit neu angelegter Senke wachsen Mittlerer - und Rundblättriger Sonnentau

 sowie Weißes Schnabelried.

Mittlerer - und Rundblättriger Sonnentau (H.-J. Raddatz)
Mittlerer - und Rundblättriger Sonnentau (H.-J. Raddatz)
Weißes Schnabelried (H.-J. Raddatz)
Weißes Schnabelried (H.-J. Raddatz)

Die trocken gelegten Moorparzellen werden bis heute von Moorbirken in verschiedenen Alterstufen, Pfeifengras und dem Faulbaum geprägt. Überall vorkommend, wenngleich nicht häufig, ist die Waldkiefer. In einigen Parzellen, vor allem in den Randlagen, wurden früher Fichten gepflanzt.

Hans-Jürgen Raddatz

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